Riesige Kostenunterschiede: Was du bei der Auswahl eines Marketing Automation Tools beachten solltest

Marketing Automation Tools unterscheiden sich massiv im Preis – und ebenso stark in Funktionsumfang, Skalierbarkeit und Zielgruppe. Wir haben die wichtigsten Preisfaktoren analysiert und erklären, wie die Unterschiede zwischen günstigen, mittleren und teuren Tools entstehen und worauf Unternehmen bei der Auswahl achten sollten.
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MarTech Tools

Marketing Automation Tools sind aus dem modernen Marketing nicht mehr wegzudenken. Sie helfen Unternehmen dabei, Prozesse zu automatisieren, Leads effizient zu managen und die Kommunikation mit Kunden zu personalisieren. Dabei reicht die Preisspanne der Tools von wenigen Franken im Monat bis hin zu mehreren Tausend Franken. Diese enormen Unterschiede werfen wichtige Fragen auf: Was genau rechtfertigt den hohen Preis einiger Tools? Welche Funktionen oder Parameter beeinflussen die Kosten massgeblich? Und wie verhalten sich die Preise bei wachsender Nutzung und zunehmender Komplexität der Anforderungen? Dieser Artikel geht diesen Fragen detailliert auf den Grund und bietet sowohl Fachleuten als auch Neueinsteigern einen fundierten, praxisnahen Überblick und soll bei der Auswahl des richtigen Marketing Automation Tools helfen.

Die Vielfalt der Marketing Automation Tools

Marketing Automation ist ein wesentlicher Bestandteil moderner, datengetriebener Marketingstrategien. Die Funktionen reichen weit über klassisches E-Mail-Marketing hinaus und umfassen Lead-Scoring, Lifecycle-Kampagnen, Segmentierung, CRM-Integration, kanalübergreifende Kommunikation (E-Mail, SMS, Push, Social), Personalisierung in Echtzeit sowie detaillierte Analysen und Reports.

Die Tools unterscheiden sich stark hinsichtlich Funktionsumfang, Benutzerfreundlichkeit, technologischer Tiefe und Zielgruppenfokus. Während einfache Lösungen auf Einzelunternehmer mit kleinem Budget ausgerichtet sind, bieten umfangreiche Plattformen anspruchsvolle Features für Konzerne mit eigenen MarTech-Teams.

Auch in der Ausrichtung gibt es Unterschiede: Einige Tools sind auf B2B-Anforderungen wie Lead-Nurturing oder Account-Based Marketing spezialisiert, andere fokussieren sich auf B2C-Szenarien mit hoher Interaktionsfrequenz und Echtzeitkommunikation. Dabei existieren sowohl All-in-One-Plattformen als auch modulare Systeme, die sich flexibel erweitern lassen.

Ein wachsender Trend ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz – etwa für automatisierte Empfehlungen, Predictive Analytics oder die Optimierung von Versandzeitpunkten. Customer Data Platforms (CDPs) gewinnen ebenfalls an Bedeutung, um kanalübergreifende Personalisierung auf Basis einheitlicher Datenprofile zu ermöglichen.

Auch die Benutzerführung spielt eine zentrale Rolle. Viele Anbieter setzen auf No-Code-Ansätze und visuelle Editoren, um die Bedienung auch ohne technisches Know-how zu ermöglichen.

Nicht zuletzt sind Datenschutz und Hosting entscheidende Faktoren – insbesondere für Unternehmen in der Schweiz. Anbieter mit europäischer oder lokaler Datenhaltung und DSGVO-konformen Funktionen sind hier besonders gefragt.

Marktübersicht: Von kostenlosen Tools bis zu Enterprise-Lösungen

Die preisliche Spannweite des Marktangebots reicht von einfachen und oft kostenlosen Einstiegstools bis hin zu komplexen Enterprise-Lösungen, die mehrere tausend Franken im Monat kosten. Diese Segmentierung orientiert sich an den Bedürfnissen und Budgets verschiedener Unternehmensgrössen:

  • Kostenlose oder günstige Tools: Besonders geeignet für Startups, Solopreneure oder kleine Unternehmen mit Fokus auf einfache Kommunikationsmassnahmen. Sie bieten meist grundlegende Funktionen und eingeschränkten Funktionsumfang bei niedriger Kontaktanzahl.
  • Mittelklasse-Tools: Diese Kategorie spricht vor allem wachstumsorientierte Unternehmen an, die mehr Automatisierung, bessere Integrationen und datengetriebenes Marketing benötigen. Hier stehen Funktionstiefe und Erweiterbarkeit im Vordergrund.
  • Enterprise-Tools: Diese Lösungen sind auf grosse Organisationen mit komplexen Anforderungen, hohen Kontaktvolumina, verschiedenen Nutzerrollen und oft globalen Kampagnen zugeschnitten. Sie bieten höchste Flexibilität, Skalierbarkeit, Sicherheit und Integrationstiefe.

Die Auswahl eines passenden Tools sollte immer in Abhängigkeit zur Digitalstrategie, dem vorhandenen Team und den langfristigen Zielen getroffen werden.

Wichtige Preisfaktoren im Überblick

Die Kosten für Marketing Automation Tools setzen sich in der Regel aus einer Kombination verschiedener Faktoren zusammen. Diese Preisfaktoren wirken sich nicht nur auf die monatlichen oder jährlichen Lizenzkosten aus, sondern auch auf Implementierungs- und Betriebskosten. Zu den wichtigsten zählen:

  • Anzahl der Kontakte/Leads in der Datenbank: Viele Tools berechnen ihre Preise in Stufen abhängig von der Anzahl aktiver Kontakte innerhalb der Datenbank. Je höher die Anzahl, desto grösser die Kostensteigerung.
  • Anzahl der versendeten E-Mails pro Monat: Manche Anbieter basieren ihr Preismodell primär auf dem Versandvolumen, unabhängig von der Kontaktzahl.
  • Anzahl der Benutzer/User: Einige Tools berechnen den Preis ihrer Tools anhand der Anzahl der Nutzer, welche innerhalb des Unternehmens auf das Tool zugreifen müssen. In Teams mit mehreren Marketingmitarbeitern kann dies schnell zu zusätzlichen Kosten führen, insbesondere bei rollenbasiertem Zugriff.
  • Funktionsumfang: Erweiterte Funktionen wie Predictive Analytics, Deal-Pipeline Management oder API-Zugriff sind oft nur in höherpreisigen Paketen enthalten.
  • Integrationsmöglichkeiten: Die Anbindung an Drittanbieter-Tools wie CRMs, E-Commerce-Plattformen oder Analytics-Systeme kann zusätzliche Gebühren verursachen. Viele Anbieter setzen jedoch bereits auf standardisierte und kostenfreie Integrationsmöglichkeiten mit den populärsten Umsystemen.
  • Support- und Service-Level: Anbieter unterscheiden meist zwischen Basic-, Business- und Premium-Support. Letzterer bietet z. B. 24/7-Support, persönliche Ansprechpartner und Priorisierung bei Anfragen.
  • Onboarding und Implementierung: Komplexe Tools erfordern meistens ein intensives Setup, das durch kostenpflichtige Beratung oder technische Begleitung erfolgen muss.

Diese Faktoren können sich bei jedem Anbieter unterschiedlich auf die Gesamtkosten auswirken. Transparenz ist hierbei entscheidend, um versteckte oder langfristige Kosten zu vermeiden.

Fallbeispiele für unterschiedliche Preiskategorien

Zur besseren Einordnung des Marktes lohnt sich der Vergleich typischer Vertreter aus drei Preisniveaus:

1. Sehr günstige Tools (z. B. Brevo, Pipedrive Campaigns, Zoho Marketing Automation, Klaviyo)

Diese Tools richten sich vor allem an Einsteiger und kleinere Unternehmen mit begrenztem Budget. Sie bieten grundlegende Funktionen wie E-Mail-Kampagnen, einfache Automatisierungsregeln, Formularerstellung und rudimentäres Reporting. Die Usability steht im Vordergrund, komplexere Workflows oder tiefgreifende Segmentierungen sind meist nicht vorgesehen.

  • Brevo (ehemals Sendinblue): Sehr flexibles Preismodell, das sich nach der Anzahl gesendeter E-Mails richtet. Ideal für Unternehmen, die viele Kontakte, aber geringe Versandfrequenz haben. Der Einstieg ist sogar kostenlos, bezahlte Versionen ab ca. CHF 7.- /Monat.
  • Zoho Marketing Automation: Teil der umfassenden Zoho Suite, bietet das Tool solide Grundfunktionen inklusive Lead-Nurturing, Web-Tracking und Basissegmentierung. Einstiegspreise ab etwa CHF 12 .-/Monat, je nach Funktionsumfang und Nutzeranzahl.
  • Pipedrive Campaigns: Als Erweiterung des bekannten CRM-Tools gedacht, ermöglicht Pipedrive mit seiner Marketing-Automation-Funktion einfache Kampagnen, E-Mail-Marketing und Segmentierung. Besonders attraktiv für kleine Vertriebs- und Marketing-Teams. Preise ab ca. CHF 25 .-/Monat inkl. Pipedrive-CRM-Lizenz.
  • Klaviyo: Besonders beliebt im E-Commerce-Bereich. Bietet leistungsfähige E-Mail- und SMS-Automatisierung mit hoher Personalisierung. Die Preisgestaltung beginnt bei kleinen Volumina günstig, skaliert aber mit der Kontaktanzahl. Einstieg kostenlos, kostenpflichtige Versionen ab etwa CHF 20 .-/Monat.
2. Mittelpreisige Tools (z. B. ActiveCampaign, MoEngage, customer.io)

Hier finden sich Tools, die bereits deutlich mehr können: Multi-Step-Automationen, Segmentierung, CRM-Funktionen, Web-Tracking und Multichannel-Support. Auch das Reporting ist umfassender. Diese Tools richten sich an wachsende Unternehmen, die ihre Marketingprozesse professioneller gestalten möchten. Beispiele hierfür:

  • ActiveCampaign: Ein besonders leistungsfähiges Tool mit CRM-Integration, starkem Fokus auf Automatisierung und Tracking. Preise ab ca. CHF 15.-/Monat für wenige Kontakte, steigen bei grösserem Volumen schnell an.
  • MoEngage: Ideal für datengetriebene Unternehmen. Unterstützt Push, E-Mail, SMS, In-App Messaging. Preise stark abhängig von Kontaktanzahl und versendeten Nachrichten. Einstieg meist im mittleren dreistelligen Bereich.
  • customer.io: Besonders stark in der Steuerung nutzerzentrierter Kommunikation basierend auf Verhaltensdaten. Flexibel, Entwickler-freundlich, mit vielen Integrationen. Einstiegspreise bei etwa CHF 100 .-/Monat, abhängig von Events und Kontaktvolumen.
3. Teure Tools (z. B. Salesforce Marketing Cloud, SAP Emarsys, BSI CX, Hubspot)

Diese Tools erfüllen höchste Anforderungen an Sicherheit, Performance und Individualisierbarkeit. Sie werden meist nur über individuelle Verträge angeboten und erfordern intensive Implementierung. Zielgruppe sind Grossunternehmen mit internationalem Footprint.

  • Salesforce Marketing Cloud: Bietet umfassende Funktionen über die gesamte Customer Journey hinweg. Sehr hoher Integrationsgrad in das Salesforce-Ökosystem. Einstieg bei mehreren Tausend Franken pro Monat.
  • SAP Emarsys: Für Enterprise-Szenarien konzipiert. Leistungsfähige Segmentierung, datengetriebene Kampagnensteuerung, starke Reporting-Funktionen. Preismodelle individuell verhandelbar.
  • BSI CX: Schweizer Anbieter mit starker Präsenz im Finanz- und Versicherungswesen. Fokus auf Customer Experience Management, modulare Erweiterbarkeit und tiefgehende CRM-Anbindung. Kosten im oberen Segment.
  • HubSpot (Marketing Hub Enterprise): Sehr benutzerfreundlich, mit umfangreichen Modulen für Inbound-Marketing, CRM und Sales-Automation. Besonders stark im Bereich Content & Leadgenerierung, jedoch im Enterprise-Bereich hochpreisig. Einstieg für Enterprise-Pakete bei mehreren Tausend Euro pro Monat, abhängig von Kontaktvolumen und gebuchten Add-ons.

Skalierung und versteckte Kosten

Während einige Anbieter mit attraktiven Einstiegspreisen werben, steigen die Kosten bei wachsender Nutzung oft exponentiell. Auch können die versteckten Servicekosten für Beratung, Implementierung und Support mit grossen Kostenbeiträgen zu Buche schlagen.
Unternehmen sollten daher besonders auf folgende Aspekte achten:

  • Skalierende Kontaktpreise: Viele Anbieter berechnen zusätzlich für jeden weiteren Tausender-Kontakt-Block, was die Monatskosten stark ansteigen lässt.
  • User-Zuschläge: Bei wachsenden Teams wird jeder weitere User oft separat berechnet, insbesondere bei granularer Rechtevergabe.
  • E-Mail-Kontingente: Ein überzogenes Versandvolumen kann zu saftigen Zusatzkosten führen, insbesondere bei Kampagnen mit vielen Test- oder Nachfass-Stufen.
  • Kostenpflichtige Add-Ons: Features wie Heatmaps, KI-gestützte Betreffzeilen, Predictive Scoring oder kanalübergreifende Journeys sind oft nicht im Basispreis enthalten.
  • Beratung und Onboarding: Je nach Komplexität sind oft externe Berater oder kostenpflichtige Implementierungspakete nötig.

Warum sind manche Tools deutlich teurer?

Teure Tools bieten nicht nur mehr Funktionen, sondern auch eine ganz andere Servicetiefe. Die folgenden Punkte rechtfertigen häufig den Preisunterschied:

  • Enterprise-Funktionalität: z. B. Omnichannel-Marketing, KI-gestützte Empfehlungen, Datenmodellierung.
  • Compliance & Sicherheit: ISO-Zertifizierungen, DSGVO- & revDSG-Konformität, dedizierte Rechenzentren.
  • Support-Level: 24/7-Support, dedizierte Success Manager, individuelle SLA-Verträge.
  • Individuelle Anpassbarkeit: Flexible APIs, SDKs, benutzerdefinierte Datenmodelle.
  • Globale Skalierung: Unterstützung mehrsprachiger Inhalte, Mandantenfähigkeit, Performance-Garantien für weltweite Nutzung.

Fazit: Transparenz schaffen und strategisch wählen

Die Wahl eines Marketing Automation Tools sollte strategisch und auf langfristige Skalierbarkeit ausgerichtet sein. Viele Unternehmen unterschätzen den Einfluss wachsender Anforderungen auf die Preisstruktur. Nur wer frühzeitig analysiert, welche Features nötig sind und wie sich der Bedarf entwickeln könnte, kann fundierte Entscheidungen treffen. Es lohnt sich, Tools in der Praxis zu testen und konkrete Szenarien durchzurechnen.

Um unerwarteten Kosten entgegen zu wirken empfehlen wir folgende Schritte zu beachten:

 

  • Vergleichen Sie nicht nur Einstiegspreise, sondern bewerten Sie die Preisentwicklung bei realistischen Szenarien.
  • Kalkulieren Sie mit Blick auf wachsende Kontaktzahlen, Teamgrösse und Automatisierungstiefe.
  • Achten Sie auf inkludierte vs. kostenpflichtige Funktionen.
  • Holen Sie Erfahrungsberichte anderer Unternehmen ein – idealerweise aus Ihrer Branche.
  • Nutzen Sie kostenlose Testphasen, um die Usability und Reporting-Funktionalität zu prüfen.
  • Verhandeln Sie individuelle Angebote, insbesondere bei mittleren und grossen Tool-Anbietern.

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